re:publica 2018: Im Zeitalter der Algorithmen
Ein Wort ist an der re:publica 2018 in fast jeder Veranstaltung gefallen: Algorithmus. Dabei ist Europas grösste Internet-Konferenz, die alljährlich in Berlin stattfindet, alles andere als Treffpunkt für Entwickler. Aber der immense Einfluss von Algorithmen auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen ist inzwischen jedem bewusst, auch wenn er sie nicht selbst programmiert. Und das gibt Anlass zur Sorge, denn Algorithmen sind oft fehlerbehaftet, manipulierbar, diskriminierend.
«Algorithms are not neutral!» warnte etwa Wistleblowerin Chelsea Manning, die erstmals seit ihrer Begnadigung durch Barak Obama ausserhalb der USA auftrat. Der Stargast der diesjährigen re:publica appellierte an die Verantwortung von Entwicklern, die mit ihrer Arbeit über weit mehr entscheiden als nur über die Sortierung eines News Feeds oder die Einblendung von personalisierter Werbung. Chelsea warnte eindringlich davor, dass Big Data und die darauf basierenden Algorithmen innert Kürze zu einer totalen Überwachung führen werden, falls die Zivilgesellschaft nicht Widerstand leistet.