Die Wistleblowerin Chelsea Manning and der re:publica 2018 in Berlin

re:publica 2018: Im Zeitalter der Algorithmen

Ein Wort ist an der re:publica 2018 in fast jeder Veranstaltung gefallen: Algorithmus. Dabei ist Europas grösste Internet-Konferenz, die alljährlich in Berlin stattfindet, alles andere als Treffpunkt für Entwickler. Aber der immense Einfluss von Algorithmen auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen ist inzwischen jedem bewusst, auch wenn er sie nicht selbst programmiert. Und das gibt Anlass zur Sorge, denn Algorithmen sind oft fehlerbehaftet, manipulierbar, diskriminierend. 

«Algorithms are not neutral!» warnte etwa Wistleblowerin Chelsea Manning, die erstmals seit ihrer Begnadigung durch Barak Obama ausserhalb der USA auftrat. Der Stargast der diesjährigen re:publica appellierte an die Verantwortung von Entwicklern, die mit ihrer Arbeit über weit mehr entscheiden als nur über die Sortierung eines News Feeds oder die Einblendung von personalisierter Werbung. Chelsea warnte eindringlich davor, dass Big Data und die darauf basierenden Algorithmen innert Kürze zu einer totalen Überwachung führen werden, falls die Zivilgesellschaft nicht Widerstand leistet.

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WikiMed App auf einem iPhone

WikiMed – The Offline Medical Wikipedia

Die Wikipedia ist ein Fundus für Informationen über medizinische Themen. Insbesondere für Ärzte und Pflegende in weniger entwickelten Ländern ist die Wikipedia deshalb ein unverzichtbares Arbeitsmittel. Leider ist gerade dort der Internet-Zugang oft eingeschränkt und die Online-Enzyklopädie deshalb nicht zugänglich. WikiMed schafft hier Abhilfe: Die kostenlose App umfasst alle medizinischen Artikel der Wikipedia und erlaubt es, diese auch offline zu lesen.

Wer in einer westlichen Industrienation lebt, hat sich daran gewöhnt, dass Internet-Zugang immer, überall und uneingeschränkt vorhanden ist. Für viele Menschen auf unserem Planeten sieht die Realität aber anders aus: Technische, wirtschaftliche oder auch politische Gründe sind dafür verantwortlich, dass sie nicht jederzeit etwas in der Wikipedia nachschlagen können.

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Frühstückstisch

Warum Sie als Kunde von Pauschalpreisen nicht profitieren

Kunden lieben Pauschalpreise. Sei es beim Frühstücksbuffet, beim Musik- und Video-Streaming oder beim Generalabonnement: Unbeschränkt konsumieren zu dürfen, ohne über die Kosten nachdenken zu müssen, ist attraktiv. Aber geht diese Rechnung wirklich auf – und wer bezahlt am Schluss die Zeche?

Definieren wir kurz, was wir unter einer Pauschale verstehen: Der Preis ist fixiert, die Leistung nicht. Wenn ich ein All-you-can-eat-Buffet zum Pauschalpreis buche, dann kann ich entweder ein bescheidenes Frühstück zu mir nehmen oder mich bis zum Erbrechen mit Delikatessen vollstopfen – der Preis auf meiner Rechnung bleibt derselbe.

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Donald Trump

Donald Trump und das Targeting

«Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt»: Dieser Artikel, der gestern im MAGAZIN erschienen ist, gehört zweifellos zu den wichtigsten Texten des Jahres. Er beschreibt, wie Donald Trump durch geschicktes Targeting Präsident der USA wurde. Und er warnt davor, dass in Zukunft dank Cambridge Analytica weitere Demagogen in hohe Ämter gewählt werden könnten. Ein faszinierender und zugleich erschreckender Artikel – der allerdings einen Teil der Analyse schuldig bleibt.

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Autobahn (Foto: Dirk Vorderstraße)

Schnell zu sein hilft nur, wenn auch die Richtung stimmt: Eine kleine Polemik

In Zeiten beschleunigten Wandels neigen Unternehmen entweder zur Schockstarre oder zum Aktionismus. Beide Reaktionen sind wenig hilfreich, werden aber in der Digitalen Revolution sehr unterschiedlich beurteilt: Aktionismus ist hip, Unternehmen müssen agil werden und sich transformieren, Geschäftsmodelle werden kurzerhand gepivoted, und grandios zu scheitern ist fast schon eine Form von Erfolg. «Done is better than perfect» oder «Fail fast» lauten die neuen Mantras der Technologie-Startups im Silicon Valley, die sich heute jedes KMU in Hinterpfupfikon auf die Fahnen schreibt. Das alles hat seine Berechtigung – aber es dient auch als Rechtfertigung für unglaublich viel Bullshit. Darf ich das kurz erklären?

Keine Frage: Die Digitalisierung hat innert kürzester Zeit diverse etablierte Geschäftsmodelle hinfällig werden lassen und ganze Branchen aufgemischt. Das Gespenst der Disruption geht um, und jedes Unternehmen könnte ihr nächstes Opfer sein. Dass man unter diesen Umständen sein Geschäftsmodell kritisch überprüft und allenfalls ergänzende oder alternative Geschäftsfelder aufzubauen versucht, ist deshalb völlig richtig. Es ist auch sicher nicht falsch, dabei ein gewisses Tempo vorzulegen und Experimente zu wagen, das dann schrittweise ausgebaut (oder auch wieder eingestellt) werden können.

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Zusammenarbeit

Neue Medien dieses Landes: Vereinigt Euch!

Sie sind nicht die ersten und werden nicht die letzten sein: Constantin Seibt («Tages-Anzeiger») und Christof Moser («Schweiz am Sonntag») haben ihre Stelle bei Tamedia bzw. AZ Medien gekündigt und planen unter den Code-Namen «Project R» ihr eigenes Ding. Vom festangestellten Journalisten zum Medienunternehmer ist es ein grosser Schritt, und die beiden machen ihn nicht ganz freiwillig. Ernüchtert durch Fusionen und Sparmassnahmen, mit denen etablierte Medienhäuser auf die Medienkrise reagieren, treten Seibt und Moser die Flucht nach vorne an.

Wie gesagt: Sie sind nicht die ersten. Nehmen Sie «Journal 21» oder «Infosperber», «Tsüri» oder «Journal B» – immer wieder werden neue Medien gegründet mit dem Ziel, kompetenten, kritischen und kreativen Journalismus zu machen. Das ist erfreulich und bitternötig. Allerdings ist Begeisterung für guten Journalismus zwar eine zwingende, aber keine hinreichende Voraussetzung dafür, ein nachhaltig erfolgreiches Medienunternehmen aufzubauen.

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WordPress

WordPress als CMS: Wofür es sich eignet – und wo die Grenzen liegen

Wenn es um WordPress als Content-Management-System geht, dann sind die Meinungen oft sehr unterschiedlich: Die einen tun WordPress als reines Blog-System ab, die anderen preisen es als Universalwerkzeug für jede Website. Aus meiner persönlichen Erfahrung trifft weder das eine noch das andere zu. Wer WordPress gut kennt, kann mit wenig Aufwand (und minimalen Kosten) sehr viel erreichen – weiss aber auch, wann man besser zu einem anderen CMS greift.

Lassen Sie mich vorausschicken: Ich arbeite sehr gerne mit WordPress. Mir gefällt insbesondere, wie schnell man eine Website hochfahren und dann mit geeigneten Plug-ins für sehr unterschiedliche Anwendungszwecke ausbauen kann. Und da es bei mir oft um Websites für KMUs oder Non-Profit-Organisationen geht, ist natürlich auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ein starkes Argument: Die Basis-Software ist kostenlos, und für ein professionelles Theme sowie ein paar Premium Plug-ins reicht in der Regel ein dreistelliges Budget.

In den letzten fünf Jahren habe ich zwei Dutzend Websites mit WordPress gebaut. Ich bin kein Entwickler, aber ein routinierter WordPress-Administrator: Ich schreibe also keine eigenen Plug-ins, nutze aber ansonsten alle Möglichkeiten des Systems. Daneben habe ich Erfahrungen mit TYPO3 und Contao gesammelt, kann also bis zu einem Grad beurteilen, was andere Open Source CMS bieten.

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Eiger Nordwand

Content Marketing: Am Nordhang des Hype Cyle

Getreu dem Gartner Hype Cycle Modell erlebt das Content Marketing gerade eine Phase der Ernüchterung: Nach der ersten Euphorie beginnen alle Beteiligten zu verstehen, dass Content Marketing nicht alles kann – und nicht alle Content Marketing können. Statt allerdings das Content Marketing, das man vor kurzem hochgejubelt hat, nun wieder totzusagen, sollte man das Thema nüchtern betrachten  –  und darauf bauen, dass nach dem «Gipfel der überzogenen Erwartungen» irgendwann das «Plateau der Produktivität» folgt.

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Eröffnung der re:publica TEN 2016 in Berlin

#TTIP, #VR und #AI: Trending Topics an der re:publica TEN

«Europe’s most exciting conference on Internet and society»: Das ist – gemäss der re:publica-Website – in nur 10 Jahren aus dem einstigen Berliner Blogger-Treffen geworden. Mit jedem Jahr wurde die Veranstaltung etwas grösser, das Themenspektrum etwas breiter, der Auftritt etwas professioneller. Doch eines ist geblieben: Die re:publica zeigt, welche Themen für die digitale Gesellschaft relevant sind, und zwar weit über das Online-Marketing hinaus.

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Blumen bestellen bei 1-800 Flowers über den Facebook Messenger

Trend «Conversational Commerce»: Bots ersetzen Apps

Spätestens nach den Entwicklerkonferenzen von Microsoft und Facebook ist klar: Intelligente Chatbots sind DER Trend des Jahres 2016. In naher Zukunft werden Konsumenten nicht nur über Websites oder Apps mit Unternehmen interagieren, sondern auch über Messengers – wobei in der Regel kein Mensch, sondern ein Programm mit Künstlicher Intelligenz am anderen Ende sitzt.

Statt sich mühsam durch Bestellprozesse zu navigieren, werden Kunden schon bald per Text- oder Sprachnachricht einen Blumenstrauss bestellen, Kinotickets kaufen oder ein Hotelzimmer buchen. Und sie nutzen dazu ganz einfach ihren bevorzugten Messenger, sei dies nun Skype, Facebook Messenger, Slack oder WhatsApp. Conversational Commerce heisst das Schlagwort dazu, und Unternehmen sind gut beraten, sich jetzt damit auseinanderzusetzen.

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