Spotify, Netflix, Amazon: Die Kultur-Flatrate ist Realität – und was haben wir jetzt davon?
Liest man den Wikipedia-Artikel zur Kultur-Flatrate, dann hat man den Eindruck, dass es eine gesellschaftliche, kulturpolititische und juristische Revolution bräuchte, um dieses Konzept zu verwirklichen. Tatsächlich ist die Kultur-Flatrate aber bereits Realität – mit dem feinen Unterschied, dass sie nicht vom Staat für alle Bürger verordnet ist, sondern nur für jene gilt, welche freiwillig eine Monatsgebühr an ein privatwirtschaftliches Unternehmen zahlen. Ausserdem sind die digitalen Inhalte nicht frei, aber Kunden können beliebig viel davon konsumieren.
Ich bin niemand, der im freien Markt die Lösung für alle Probleme sieht. In diesem Fall muss man jedoch eingestehen, dass die Marktwirtschaft über Nacht ein Angebot geschaffen hat, welches noch vor kurzer Zeit als Utopie galt. Wer will, kann über Spotify (fast) jedes Musikalbum hören, bei Netflix aus zig Filmen und Serien auswählen, und dank Amazon (fast) jedes Buch lesen. In der Summe kostet das grob gerechnet zwischen 30 und 40 Franken im Monat – das entspricht ungefähr den Gebüren für das öffentlich-rechtliche Radio- und Fernsehprogramm.