Nur einer von 40 nutzt die Handy-Ortung als Diebstahlsicherung

Find My iPhone

Diese Story ging vor gut zwei Jahren um die Welt: Joshua Kaufman brachte den Dieb seines MacBooks zur Strecke, indem er das MacBook mit Hilfe von Hidden ortete und dann die Polizei vorbeischickte. Inzwischen ist eine mit Hidden vergleichbare Lösung standardmässig in Mac OS bzw. iOS integriert, und auch für alle Nicht-Apple-Geräte gibt es entsprechende Theft Recovery Software (z.B. Prey, GadgetTrack). Das Prinzip ist immer das gleiche: Kommt das Gerät abhanden, so aktiviert der Besitzer via Internet den Überwachungsmodus, worauf das Gerät selbständig Fotos und Screenshots sowie Angaben zu seinem Standort übermittelt, sobald es eingeschaltet wird. Damit kann man im besten Fall sein Gerät wiederbeschaffen, im zweitbesten Fall zumindest seine persönlichen Daten vom Gerät löschen (vgl. Bring back, bring back my MacBook to me, to me…).

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Oculus Rift

Virtual Reality wird Realität

Geistert eine technische Innovation jahrelang durch die Gazetten, ohne für die Konsumenten wirklich greifbar zu werden, dann wird sie irgendwann als Science Fiction, Vaporware oder schlicht Spinnerei abgetan. Manchmal ist das berechtigt (man denke etwa an den Ford Nucleon), manchmal aber ist das Urteil vorschnell (man denke etwa an E-Ink Displays oder 3D-Drucker). Der Weg von einer Idee zu einem massentauglichen Produkt dauert eben seine Zeit.

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Retrodigitalisierung in der Praxis: Wie die Zentralbibliothek Zürich alte Bücher digitalisiert

Im Digitalisierungszentrum der Zentralbibliothek Zürich (1)

Im Digitalisierungszentrum der Zentralbibliothek Zürich (1)

Dass digitale Informationen viele Vorteile gegenüber gedruckten Informationen haben, brauche ich an dieser Stelle nicht zu erläutern – schliesslich lesen Sie diesen Artikel gerade online. Und es ist schon fast selbstverständlich, dass neu publizierte Informationen auch (oder sogar ausschliesslich) digital vorliegen.

Sobald es allerdings um etwas ältere Informationen geht, ist das Medium fast immer Papier. Und solches lagert in riesigen Mengen in unseren Bibliotheken. Wie kann man das Wissen, das in all diesen Büchern, Karten und Handschriften schlummert, im digitalen Zeitalter nutzbarmachen? Ein Besuch in der Zentralbibliothek Zürich (ZB) zeigt, welcher Aufwand für die nachträgliche Digitialisierung (sogenannte Retrodigitalisierung) erforderlich ist.

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Wie man sich doch täuschen kann

Frog Blog: Who cares?

Vor exakt 5 Jahren erschien im Frog-Blog ein Post eines gewissen Martin S. mit dem Titel Who cares? Darin war die Rede von einer Website, “dies es unseres Erachtens nicht gebraucht hätte” und die nichts anderes sei als “Bitverschwendung und Webverschmutzung”. Gemeint war – Twitter.

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Unterwegs mit dem Kindle

Amazon Kindle Keyboard

Seit zwei Wochen bin ich nun mit meinem Kindle 3 (der in Abgrenzung zum neusten Kindle Touch auch als Kindle Keyboard bezeichnet wird) unterwegs – Zeit für eine Zwischenbilanz.

Es liest sich ausgesprochen angenehm auf dem reflexionsfreien E-Ink-Display mit der anpassbaren Schriftgrösse – mindestens so angenehm wie auf Papier. Die Lesegeschwindigkeit ist sogar eher höher, denn man hat jederzeit einen optimalen Blickwinkel auf die gesamte Seite, und es blättert sich sehr bequem. Weil der Kindle 3 so leicht ist, kann man ihn gut längere Zeit in der Hand (auch nur in einer Hand) halten – zumindest gegenüber gebundenen Büchern hat das E-Book auch hier einen Vorteil.

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Ferienlektüre für 3 Wochen: 241 Gramm

Amazon Kindle Keyboard

Wenn um Literatur geht, bin ich traditionell: Ich kann mir nicht vorstellen, einen Roman auf meinem iPad zu lesen. Das liegt weniger am Bildschirm (Fachliteratur lese ich häufig am Computer) als am Ablenkungspotential dieses Geräts. Der Internetzugang und die vielen Apps sind ein Musse-Killer, und ohne Musse kann man Belletristik nicht geniessen.

Dass ich in meinen nächsten Ferien nun doch digitale Bücher lese, liegt an Amazon, genauer am Kindle 3. Ich hatte schlicht keine Lust, zwei Kilo Bücher mit mir herumzuschleppen. Ich hatte auch keine Lust, mir jetzt schon zu überlegen, was ich lesen will. Und irgendwann war es dann wie selbstverständlich, dass ich einen E-Book-Reader brauche, zumindest für Ferienreisen. Das gestochen scharfe Schriftbild, der geringe Stromverbrauch, der nicht-spiegelnde Bildschirm, das geringe Gewicht und die 3G-Flatrate für den Bücherkauf auf der ganzen Welt waren überwältigende Argumente für den Kindle. Was mir aber fast am besten gefällt ist das, was ihm fehlt: ein Video-Player, ein (vernünftiger) Web-Browser, Apps. Mit dem Kindle kann man hervorragend lesen – und sonst eigentlich nichts. Anna Karenina habe ich schon zur Hälfte durch…

Apple muss jetzt in den sauren Apfel beissen

Steve Jobs ist nicht länger iCEO von Apple. Das ist zunächst bitter für ihn selbst, musste er doch bereits zum zweiten Mal in seinem Leben den Chefsessel «seines» Unternehmens unter Zwang räumen, diesmal wohl wegen gesundheitlicher Probleme. Das ist aber auch bitter für Apple, denn die technischen Innovationen und der wirtschaftliche Erfolg des letzten Jahrzehnts sind zu grossen Teilen der Verdienst von Steve Jobs.

Jobs hat die Konsequenzen der Digitalisierung viel besser verstanden als die meisten seiner Konkurrenten, und er hat es geschafft, sein Unternehmen entsprechend auszurichten: Als er 1997 den Chefposten bei Apple übernahm, war das Unternehmen ein angeschlagener Nischenanbieter im PC-Markt. Heute hat Apple (das seit 2007 konsequenterweise nicht mehr Apple Computer heisst) ein einzigartiges System aus Endgeräten, Betriebssystem und Vertriebskanälen für digitalen Content, das sowohl Hardware-Hersteller (man denke an HP) als auch Content-Anbieter (man denke an Labels und Verlage) vor Neid erblassen lässt.

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re:publica XI – Eine Bilanz

Souvenirs von der re:publica 2011 in Berlin

Souvenirs von der re:publica 2011 in Berlin

Die re:publica, Konferenz über Blogs, soziale Medien und die digitale Gesellschaft, ist heute zu Ende gegangen. Hat sie die Erwartungen erfüllt? Wofür steht eigentlich dieser Event, der sich innert fünf Jahren von einem Blogger-Treffen zu einem Social-Media-Kongress mit einigen tausend Teilnehmern entwickelt hat?

Auffallend ist, dass in den drei Tagen eigentlich nie von Technik und auch ganz selten von der kommerziellen Nutzung des Internets gesprochen wurde. An der re:publica geht es ganz zentral um die res publica, also um die «öffentliche Sache»: Hier wird diskutiert, wie das Internet die Gesellschaft verändert – und wie das Internet genutzt werden kann, um die Gesellschaft zu verändern. Die re:publica ist eine politische Veranstaltung im besten Sinn. Hier geht um Informationsfreiheit und Netzneutralität, um den Nutzen von Social Media für Menschenrechtsaktivisten und Korruptionsbekämpfer, um Wistleblower-Plattformen und Open Data.

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re:publica XI – Beyond copyright, beyond WikiLeaks, beyond PayPal

re:publica 2011, Berlin, Kalkscheune

re:publica 2011, Berlin, Kalkscheune

Manchmal ist es reine Glückssache, ob man an einem Kongress mit bis zu acht Tracks gerade in derjenigen Session sitzt, die man unbedingt gesehen haben muss. Gelegentlich bleibt man von einem interessanten Referat ausgeschlossen, weil der Platz in der Kalkscheune mal wieder nicht gereicht hat; gelegentlich lässt man sich aber auch von einem vielversprechenden Titel begeistern und wird dann von einem Langweiler eine Stunde lang mit Banalitäten versorgt.

Am zweiten Tag der re:publica 2011 habe ich mich deshalb an die Sessions im Friedrichstadt-Palast gehalten – in der Annahme, dass die Veranstalter in ihrem grössten Saal ihre wichtigsten Referenten auftreten lassen. Dadurch verpasste ich leider den Games Track im Quatsch Comedy Club nebenan, wo es unter anderem um Serious Games und um Spielsucht ging.

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re:publica XI – Masse ist Klasse

re:publica 2011, Berlin, Friedrichstadt-Palast

re:publica 2011, Berlin, Friedrichstadt-Palast

Wer das Generalthema in den verschiedenen Referaten und Workshops an der re:publica 2011 sucht, findet es leicht: Es geht um die Masse (Crowd) und wie sie über das Internet produktiv werden kann.

«Design ist zu wichtig, um es den Designern zu überlassen», postulierte beispielweise Philipp Schäfer. Seiner Meinung nach müssen zwingend die Benutzer in jegliche Design-Prozesse involviert werden. Und seine Lösung für komplexe Fragestellungen besteht in der Crowdsourcing-Plattform OpenIDEO.

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